
Fotomontage by Arkis 2009
„Die Anbeter der Natur“, sind ihre Zerstörer“
R. W. Emerson
Der Heilige Raum
In uns gibt es einen heiligen Raum, auf den wir uns zurückziehen können, wenn wir um ihn wissen und ihn ernst nehmen. Er ist unantastbar und jeder Versuch, ihn für etwas anderes zu nutzen, ist eine Art Verunreinigung, die aber nur noch wenige merken. Es ist der Raum des Staunens. Da, wo ich Ich bin und du Du bist. Nirgends sind wir so wir selbst, wie dort. Es ist der Raum der Kraft. Dort ist die Energiequelle der Person. Es ist das Heiligtum der Person. Es ist der stille Raum, in dem die vielen Stimmen in uns ruhen können und in dem wir sie unterscheiden können und in dem wir sie unterscheiden lernen.
Es ist der Raum der Epiphanie, der Offenbarung, des „Ich bin“ und des „Ich bin Ich“ der Bewusstwerdung. Es ist der Ort der Einsamkeit. Es ist auch der Ort des Schreckens und der Verzweiflung.
Weil er so im Herzen, im Zentrum liegt, darum haben die, die uns beherrschen wollen – ganz gleich, ob aus guten oder schlechten Motiven – es immer auf diesen Raum in uns abgesehen. Wenn ein Mensch zerstört werden kann, dann immer, weil dieser Raum vorher zerstört wurde.
Der Raum hat keinen „Griff“ von außen. Er muss von innen aufgemacht werden. Einlass kann gewährt, kann nicht erzwungen werden.
Wenn wir diesen Raum verlieren, verlieren wir uns selbst. Wir können viel von uns verschenken, aber wenn wir diesen Raum aufgeben, dann ist es kein Geschenk, sondern eine Selbstvergewaltigung.
Wenn man ihn verloren hat, kann man den Raum zurückgewinnen. Man muss systematisch alles Fremde herauswerfen. Niemand anders hat dort zu wohnen – auch nicht das Geliebteste. Nichts, was wir nicht eingelassen haben, hat dort etwas zu suchen.
Arkis
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